Zahnprobleme treten verstärkt bei jungen Pferden bis im Alter von 5 Jahren und dann wieder bei Senioren auf.

Wenn in der Höhe der Kieferäste oder der Kieferhöhlen Verdickungen zu sehen sind, handelt es sich um ein Zahnproblem, welches schon länger andauert. Hier ist es höchste Zeit den Pferdezahn-Mediziner hinzuzuziehen.

Aeltere Pferde leiden meist an verbrauchter Zahnsubstanz.

Da in diesem letzten Bereich der Zähne kaum noch Schmelzfalten vorhanden sind, wird die Reibefläche der Backenzähne zu glatt und es kann keine ausreichende Zerkleinerung der Nahrung mehr stattfinden.

Häufig sind auch Zähne lose geworden und müssen, wenn sie nicht von alleine ausgefallen sind, gezogen werden. In solchen Fällen kann leider auch eine gründliche Zahnbehandlung keine Verbesserung der Futterverwertung bewirken.

Dennoch ist eine regelmäßige Kontrolle wichtig, dass bei Bedarf scharfe Kanten, Haken, Stufen und lose Zähne entfernt werden können.

Probleme treten meistens im Herbst auf, wenn die Fütterung von Gras auf Heu umgestellt wird. Da das Heu härter als Gras ist, können ältere Pferde es häufig nicht mehr ausreichend zerkleinern und verdauen.

Wenn das Pferd abnimmt, Wickel kaut und ausspuckt, die Struktur der Fasern im Kot nicht ausreichend zerkleinert ist und das Pferd eventuell sogar Durchfall entwickelt, ist es allerhöchste Zeit die Fütterung anzupassen.

Es ist sehr wichtig die Fütterung rechtzeitig anzupassen oder umzustellen, bevor das Pferd zu sehr abgebaut hat.

Anpassen der Fütterung heißt nicht, die Kraftfutterration zu steigern oder Zuckerrübenschnitzel zu füttern; dies kann höchstens ergänzend geschehen. Pferde sind keine Körnerfresser! Durch zu viel Kraftfutter kommt die Darmflora aus dem Gleichgewicht.

Das Wichtigste für die Verdauung des Pferdes ist Raufutter (Gras, Heu und Stroh). Kann das Pferd dieses nicht mehr ausreichend zerkleinern, nützt eine Steigerung der Kraftfutterration auch nichts. Dann muss stark vorzerkleinertes Heu in Form von aufgeweichten Heucobs (bzw. Wiesencobs) gefüttert werden. Heucobs bestehen aus sehr fein zerkleinertem Heu, welches in Pelletform gepresst wurde; diese kann man im Futtermittelhandel kaufen. Aber Heucobs müssen immer frisch eingeweicht werden, da sie sonst gären und die Gefahr der Schlundverstopfung besteht.

Die Qualität der Heucobs ist sehr unterschiedlich (teurer ist nicht immer besser), deshalb eventuell eine andere Marke ausprobieren, wenn das Pferd die Heucobs nicht mag. Solange die Grasqualität auf der Weide noch gut ist, fällt es auch häufig schwer ein Pferd an Heucobs zu gewöhnen. Es empfiehlt sich Heucobs nach entsprechender Probezeit in größeren Mengen und somit billiger einzukaufen.

Langsam die Menge steigern bis das Pferd wieder zunimmt und entsprechend die notwendige Menge ausprobieren. Sie richtet sich danach wie viel Heu oder Gras das Pferd noch fressen und genügend zerkleinern kann und reicht von ½ bis 1 ½ kg Heucobs (Trockengewicht) pro 100 kg Körpergewicht auf 2 bis 3 Mahlzeiten verteilt.

Eventuell kann eine „Senior“ Fertigfuttermischung statt Kraftfutter gegeben werden. Es ist wichtig darauf zu achten, dass die Körner im Futter thermisch aufgeschlossen sind (beim Hersteller zu erfragen). Dies steigert die Verdaulichkeit und damit den Nutzen für das Pferd.

Ergänzend kann bis zu eine Tasse Pflanzenöl (Sonnenblumen-, Soja-, Leinsamen-), evtl. Malzbier, Kleie, Zuckerrübenschnitzel, Leinsamen gekocht, gut gequetschter Hafer oder Müsli, Kraftfutterpellets und empfehlenswert auch Mineral- und Vitaminfutter dazugemischt werden.

Falls viele Zähne gezogen werden müssen oder nur noch wenig Zahnschmelz vorhanden ist, wird das Pferd normales Heu nur sehr langsam kauen können.

Der Pferdefuttermarkt bietet hierbei mit Hilfe von Heucobs eine gute Lösung an, um dem Pferd genügend Raufutter zuzuführen.

Unsere Praxis bietet ein regelmässige Kontrolle und Behandlung bei Zahnproblemen des Pferdes an.

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